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Im Verständnis des politischen System neigen wir vor allem in Deutschland besonders zu Illusionen. Sie wird durch seine eigene Funktionsweise nahegelegt, kollektiv verbindliche Entscheidungen bereitzustellen, die scheinbar die „Gesellschaft" als ganze zu steuern vermögen. Das gilt auch für die populär gewordene Politikverdrossenheit. Sie hat sozusagen noch an dieser Illusion teil. Bei hellsichtigen Sozialwissenschaftlern setzt sich mittlerweile die Einsicht durch, dass die Veränderung der Konstellation zwischen dem Wirtschafts- und dem politischen System dadurch zwangsläufig herbeigeführt, dass die entstehenden Infrastrukturen in einem globalen Weltsystem nicht mehr, wie im Fall des westlichen Nationalstaat, macht-, sondern vorrangig technologiebasiert ausgestaltet sind. Sie müssen von ihren Konzepten her global angelegt sein. Das verändert die Reichweite einer effektiven Gestaltung von staatlichen Regelungen.

Es ist in diesem Zusammenhang aber auch auf eine andere grundlegende Veränderung aufmerksam zu machen. Unter den bereits bestehenden Organisationssystemen sind die staatlichen Organisationen nur ein Beteiligter unter vielen anderen. Damit wird einhergehen, dass die klassische Funktion des politischen Systems, die Normierung und Durchsetzung von Regelungen im öffentlichen Interesse, nicht mehr in die Infrastrukturen eines globalen Weltsystems verbindlich einzugreifen vermag, das heißt aber, das Medium „Macht" kann nicht mehr die Annahmemotive von kollektiv verbindlichen Entscheidungen durchgängig bewirken.
Die vorliegende Sammlung von Artikeln ist in den letzten zehn Jahren geschrieben worden. Sie setzen sich mit der Situation in Deutschland nach der Wiedervereinigung und den Anforderungen an die Umgestaltung des Standorts Deutschland unter der Voraussetzung von Globalisierung auseinander.

 

Jakob Schissler, Gerhard Preyer

Gesellschaft im Umbruch

Interpretation, Language and the Social - Philosophical Articles

Vorwort

1. Eine Republik der Bürger?!
Zur Kritik des Modells der Bürgergesellschaft

2. Gewalt als Furie des Verschwindens
Zur Herausforderung der inneren Grenzen sozialer System

3. Der Mythos der Modernisierung
Zur pädagogischen und politischen Ideologie der 68er

4. Moderne und Krieg

5. Die herausgeforderte Vergangenheit

6. Neue Sozial- und Wirtschaftspolitik

7. Hochschulen der Zukunft

8. Die Kopernikanische Wende der neuen Medien: Zur Kompensation des Unzulänglichen – Kommunikation und Medienentstehung

Literatur

Nachweise

 

 

 

Verlag Humanities Online, Frankfurt am Main, 120 Seiten,
7,90 Euro PDF